TC Schierling sorgt für Aufmerksamkeit in der Zeitung

Neue Harmonie beim Tennisclub

von Fritz Wallner

Neuer Vorstand eint den Verein und bringt mit vielen Helfern die gesamte Sportanlage im Freizeitzentrum in einen optimalen Zustand.

Beim Gespräch über die aktuelle Situation des Tennisclubs Schierling wies Vorsitzender Walter Roth immer wieder darauf hin, wie toll die Solidarität innerhalb des Tennisclubs derzeit ist, wie sagenhaft sich Mitglieder engagieren und wie sowohl die aktuell bespielbaren Tennisplätze als auch das gesamte Vereinsgelände innerhalb weniger Wochen auf Vordermann gebracht werden konnten. Der 71-Jährige hat zusammen mit einer ambitionierten Mannschaft erst vor gut drei Monaten die Führung des Vereins übernommen, der damals taumelte, und nicht zuletzt auch durch beherzte Unterstützung von Bürgermeister Christian Kiendl gerettet und stabilisiert werden konnte.

Manchmal blitzte im Laufe des Gesprächs aus Walter Roths Augen Euphorie, so sehr freut ihn seine ehrenamtliche Arbeit, und so stolz ist er auf die bisher bereits augenscheinlichen großen Erfolge, sowie den neuen Teamgeist im Vorstand und im ganzen Verein. Dabei stand der Tennisclub Schierling mit seinen rund 230 Mitgliedern noch vor Monaten am Scheideweg. Bei zwei Jahreshauptversammlungen war bereits vergeblich nach einer neuen, kompletten Führung gesucht worden. Möglicherweise schreckte potenzielle Interessenten die damalige Atmosphäre im Verein, oder auch die Tatsache, dass sowohl bei den Tennisplätzen als auch der gesamten Anlage mit dem gut 40 Jahre alten Vereinsheim, ein Investitionsstau vorhanden ist, was sehr viel Arbeit befürchten ließ. Beim dritten Anlauf der Vorstandssuche galt also nur noch „hopp oder top“!

Bürgermeister Christian Kiendl, selbst Teil der Tennis-„Montagsrunde“, richtete wiederholt einen dringenden Appell an die Mitglieder, führte Einzelgespräche und wollte unter allen Umständen verhindern, dass dieser Traditionsverein keinen Bestand mehr hat. Auch einzelne Mitglieder waren sehr besorgt, darunter Manuela Kurz aus Zaitzkofen und Walter Roth, der schon einmal früher, damals unter dem Vorsitz von Werner Braun, in der Vorstandschaft mitgearbeitet hatte.

Einige Vorstandsämter, wie Schriftführer, Kassier und Sportwart, hatten schon bei der ersten Jahreshauptversammlung besetzt werden können, denn dafür hatten sich Mitglieder bereiterklärt. Doch bei den beiden „Chef“-Positionen hakte es. Als auch nach dem zweiten Versuch keine Lösung in Sicht war, haben es manche als Albtraum empfunden, dass ein Verein mit über 200 Mitgliedern abgewickelt werden müsste. Die entscheidende Initiative, um den Knoten zu lösen, ergriff schließlich Manuela Kurz, die Walter Roth ihre engagierte Mitarbeit versicherte, sofern dieser das Vorsitzenden-Amt übernehme. Walter Roth, der Zuverlässige, der Zielstrebige und doch eher ruhige und zusammenführende Netzwerker, der bereits im Beruf Führungsqualitäten bewiesen hatte, fasste sich ein Herz – und sagte zu. Sein Herz habe schon gebumpert. Für Christian Kiendl war es Rettung in letzter Sekunde. „Das war verantwortungsvoll und mutig zugleich!“, bewertet der Bürgermeister die Entscheidung von Walter Roth und Manuela Kurz.

Der jetzige Zustand der gesamten Anlage sei unglaublich, schwärmte Walter Roth beim Gespräch. Das Umfeld der Plätze sei in großer Eigenleistung von sehr vielen Freiwilligen gehackt, gemäht, Bäume und Sträucher gerodet und insgesamt sauber gemacht worden. Fünf der insgesamt sieben Tennisplätze habe eine Fachfirma mit einem Aufwand von rund 4000 Euro grundlegend saniert. Das veranlasste Walter Roth zu dem weiteren Superlativ: „So gut waren unsere Plätze schon lange nicht mehr!“. Um das jetzt auf Dauer zu halten, sei ein neuer Platzwart engagiert worden. Ein jetzt in Eggmühl wohnender Fachmann, der vorher schon in Kroatien für Plätze zuständig gewesen ist, auf denen ATP-Turniere gespielt wurden. Die Erneuerung der Sprinkleranlage ist für den Vorsitzenden dabei ein weiterer Meilenstein. Eine schwierige, auch finanzielle, Herausforderung für die Zukunft ist der Zustand des Vereinsheims. Im Masterplan der neuen Vorstandschaft steht das Thema für 2021 auf der Agenda. Da werde man wieder über die Akquise von Sponsoren beraten. Doch aktuell hat das Tennisheim für Walter Roth vor allem eine sehr große gesellschaftliche Bedeutung. Er sieht es als Mittelpunkt des Vereinslebens, um den Wohlfühlaspekt permanent bedienen zu können. Der Spielbetrieb ist aufgrund der Corona-Virus-Pandemie derzeit nur eingeschränkt möglich. Auf fünf der sieben Tennisplätze wird bereits gespielt, die Montags- und Donnerstagsrunden haben sich wieder getroffen, und auch ein reduzierter Trainingsbetrieb konnte wieder starten.

Das neue Vorstandsteam hat es verstanden, im Verein integrierend zu wirken und sehr schnell die Mitglieder zu einen, sowie auf das gemeinsam gesteckte Ziel einzuschwören, freute sich Walter Roth zusammenfassend. Das sah bei dem Gespräch auch die 23-jährige Schriftführerin Julia Oberpriller so und versicherte, aus ihrer Sicht sei es besser gelaufen als gedacht. Aus diesem aktuellen Feuer heraus habe die Arbeit vielen Mitgliedern wieder Spaß gemacht. Und zwar auch solchen, die sich vorher abgewendet hatten. Sie seien wieder zurückgekommen und werkelten fleißig mit. „Alles immer unter Beachtung der Corona-Auflagen“, so Walter Roth. Schließlich gebe es mit dem SV Eggmühl nicht nur eine sportliche Spielgemeinschaft, sondern auch einen freundschaftlichen Teamgeist.

„Das berüht einen schon“, bekannte der Vorsitzende Walter Roth nach gut drei Monaten der großen Sorge, des Planens und Arbeitens. Damit bezog er sich sowohl auf das Wiedererstarken des Vereins, also auf das Gespür, dass wieder Leben im Verein ist, sowie auf die Vielfalt der Talente, die an dem großen Erfolg den entscheidenden Anteil hat. Besonders auch das Engagement, die Initiativen und die Ideen der „jungen Küken“ beeindrucken ihn und machen ihn hoffnungsfroh, dass damit die Zukunft in guten Händen liegt. Als Beispiel nannte er dafür ausdrücklich die neue informative Homepage des Vereins. „Das Zusammenwirken verschiedener Generationen ist ein Geheimnis des guten Verstehens und auch dafür, dass alle Spaß an der Arbeit haben“, so Roth zusammenfassend. Der Vorstand ist derzeit so besetzt: Vorsitzender Walter Roth, Stellvertreterin Manuela Kurz, Kassier Jochen Wild, Schriftführerin Julia Oberpriller, Sportwartin Jugend Stefanie Meier mit ihren Helfern Christoph Piendl, Verena Oberpriller und Simone Dürmeier, sowie Sportwartin Erwachsene Andrea Karl.

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